Bericht NÖN - 50 Jahre Bühne Loosdorf: Gesamtleiter Mayrhofer im Interview

 

Seit 50 Jahren sorgt die Bühne Loosdorf für Theater in Loosdorf. Zum 50. Jubiläum zeigen die Mitglieder „My Fair Lady“. Die Premiere erfolgt am 24. April. Der Leiter der Bühne Loosdorf, Laurentius Mayrhofer, im NÖN-Interview.

 

NÖN: Sie sind der Gesamtleiter der Bühne Loosdorf und der Sohn von Franz Mayrhofer, einem der Gründungsmitglieder. Was macht den Erfolg der Bühne Loosdorf aus?

 

Mayrhofer: Unser gesamter Mitarbeiterstab stellt sein Engagement und die damit verbundene Zeit ehrenamtlich zur Verfügung. Dennoch bemüht sich jeder, den von ihm geleisteten Beitrag mit möglichst hoher Professionalität zu erledigen. Dennoch kommt bei unserer Arbeit der gemeinsame Spaß nicht zu kurz. Die erfolgreiche Weiterentwicklung unserer traditionsreichen Bühne in Verbindung mit entsprechenden Innovationen soll auch in den kommenden Jahren unseren Erfolg sicherstellen.

 

Welches besondere Highlight gab es in den vergangenen Jahren?

 

Mayrhofer: Das ist natürlich sehr schwer zu beantworten, weil jedes Stück für sich mit seinen Inhalten und Botschaften für uns „besonders“ ist. Ich persönlich habe aber unsere Inszenierung „Zwölfeläuten“ in Erinnerung. Zeitkritische Stücke bieten oftmals für Spielerinnen und Spieler die Möglichkeit, sich selbst neu ausprobieren zu können und in einer speziellen Rolle über sich selbst hinauswachsen zu können.

 

Welche Herausforderungen gab es auf dem Weg bis hierhin?

 

Mayrhofer: Ehrenamtliche haben oft vielerlei Verpflichtungen, wie Arbeit oder Familie. Natürlich ist es in diesem Zusammenhang wichtig, dass auch die Familien unserer Mitglieder deren Engagement zulassen und unterstützen. Wie ein genauerer Blick in unsere Mitarbeiterliste verrät, endet dies häufig darin, dass nicht nur eine Person in der Familie vom Theaterfieber erfasst wird und somit Teil unseres Teams ist.

 

Leopold Mayrhofer ist der Gesamtleiter der Bühne Loosdorf. (Foto:Horaczek)
Leopold Mayrhofer ist der Gesamtleiter der Bühne Loosdorf. (Foto:Horaczek)

 Ihre Frau spielt ebenfalls immer mit – wie ist die Zusammenarbeit auf der Bühne?

 

Mayrhofer: Meine Frau Hannelore hat auf unserer Bühne schon viele unterschiedliche Charaktere gespielt. Aber zusätzlich zur aktuell verkörperten Rolle unterstützt sie mich in vielerlei Hinsicht, so bringt sie beispielsweise neue Perspektiven ein oder hilft kreative Lösungen zu finden, um Herausforderungen zu meistern und die Gemeinschaft zu stärken.

 

Die Bühne Loosdorf ist wie eine kleine Familie – was macht laut Ihnen diese familiäre Atmosphäre aus?

 

Mayrhofer: Zum einen verbindet uns die gemeinsame Leidenschaft für das Theater und viele Ensemblemitglieder kennen sich bereits über viele Jahre. Im Laufe der Zeit lernt man die persönlichen Stärken jedes Einzelnen zu schätzen und zu lieben. Unterschiedliche Zugänge werden eben wie in einer echten Familie wertschätzend und auf Augenhöhe besprochen und gelöst.

 

Wie sehen Sie die Zukunft der Bühne Loosdorf? Welche Entwicklungen und Veränderungen erwarten Sie?

 

Mayrhofer: 50 Jahre gehen an keinem von uns spurlos vorüber, allerdings bietet eben genau das Theater die fantastische Möglichkeit, sowohl für erfahrene und reife Akteure als auch für junge Mitspieler passende Rollen zu finden. Genau diesen Schatz an vielfältigen Talenten gilt es zu erhalten und auszubauen. Aus diesem Grund freuen wir uns immer wieder über Menschen, die sich unserer Gemeinschaft anschließen und damit nachhaltig zu einer sinnvollen freiwilligen Tätigkeit in unserer Pfarrgemeinde beitragen.

 

Gibt es neue Projekte oder Ideen, die Sie in den kommenden Jahren umsetzen möchten?

 

Mayrhofer: Ja, natürlich tauchen immer wieder Ideen für zukünftige Inszenierungen und deren Umsetzung auf und als Amateurbühne stellen wir uns natürlich von Jahr zu Jahr auf unsere wechselnden Möglichkeiten bei der Besetzung der Rollen ein. Eines steht aber fest, wir möchten weiterhin mit einer möglichst abwechslungsreichen Stückauswahl die unterschiedlichsten Erwartungen unseres Publikums erfüllen.

 

Welche Bedeutung hat das ehrenamtliche Engagement in der Zukunft der Bühne?

 

Mayrhofer: Diese Frage ist wirklich leicht zu beantworten. Das Ehrenamt an sich spielt in allen Vereinen eine entscheidende Rolle – natürlich auch bei uns. Sämtliche Ensemblemitglieder arbeiten ehrenamtlich – egal ob Schauspieler, Chor, Musik, Technik, Maske, Bühnenbild, Kostüm, Souffleuse oder Buffet. Ohne das ehrenamtliche Engagement gäbe es die Bühne Loosdorf nicht.

 

An dieser Stelle möchte ich mich als Regisseur genau dafür bei allen Mitarbeitern für die letzten 50 Jahre ganz herzlich bedanken!

 

Quelle: NÖN - Bericht Markus Glück

 

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Bericht - NÖN - 50 Jahre Bühne Loosdorf: Gesamtleiter Mayrhofer im Interview
Online-Bericht von Markus Glück - noen.at
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Kommentare: 1
  • #1

    Marianne Plank (Dienstag, 29 April 2025 15:22)

    Ihr leistet Wunderbares und das soll nicht geschmälert werden, aber vergesst bitte nie den festen Untergrund auf dem ihr habt weiterbauen können. Franz und Anna Mayrhofer haben diesen Untergrund gebaut zu einer Zeit wo vieles einfacher, aber trotzdem nicht weniger mühevoll war.